Wenn du ein Christ bist, dann hast du das Land zu verlassen

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Wenn du ein Christ bist, dann hast du das Land zu verlassen
Wenn du ein Christ bist, dann hast du das Land zu verlassen

Der Gerichtssaal war voll, vor dem Gerichtsgebäude wurde eine Kundgebung unter dem Blick der Sicherheitskräfte in großer Zahl mobilisiert. In einer Baustelle wurden Hocine Hocini 47 und Salem Fellak 34 während der Mittagspause verhaftet weil sie im Fastenmonat gegessen haben. Die zwei Mitarbeiter wurden zur nächsten Polizeidienstelle gebracht: wegen Nicht-Fastens.
Die Antwort der zwei beiden war, dass sie selbst Christen seien.

Wenn sie Christen seien, dann hätten sie das Land zu verlassen, erwiderte der Staatsanwalt!! so berichtete Ende September die algerische Zeitung „Liberté“ Im schlimmsten Falle, drohten ihnen 3 Jahre Haft!
Diese Anti-christliche Diskriminierung fing schon vor vielen Jahren in der Kabylei an. Viele Mitbürger geben sich nicht als Christen zu erkennen und verheimlichen ihren Glauben, aus dem einzigen Grund der Intoleranz.

Algerien steht in totalem Widerspruch gegen die internationalen Verträge der UNO, die es am 12. Dezember 1989 selbst unterzeichnete.
Algerien ist ein Land das rückwärts läuft, die Lage verschärft sich jeden Tag, es werden immer mehr Massenverhaftungen und Verfolgungen. Mit einem Wort: Verletzungen der grundlegenden Freiheiten.

In früheren Tagen eröffnete die Kabylei einen Monat nach dem anderen Veranstaltungen im Rahmen des Berberfrühlings. Dabei wurden vielen Akteure zum Schauplatz dieses Ereignisses hinzugezogen. Manche wurden von den Behörden erschossen, andere verletzt, viele andere traumatisiert durch das Geschehene.
„Ich will noch nicht aufgeben!“ meinen diese tapferen Kämpfer der Freiheit. Natürlich nicht!
Die algerische Regierung hat ein ganzes Volk in seinem Glauben allein zurückgelassen, in dem sie leere Versprechen machen, ohne jegliche Hoffnung auf eine Realisierung irgendeines Projektes. Der Staat ist vollkommen abwesend in der Kabylei, deswegen sind der Hass und das Misstrauen gegen die Politiker seit dem Befreiungskrieg ständig gewachsen.

Die Kabylei erlebt heutzutage einen Kampf auf zwei Ebenen zunächst einmal gegen den Staat: in der Kabylei herrscht eine militärische Diktatur, die sich durch Korruption und politische Unterdrückung auszeichnet. Die Bürger dürfen weder ihre politischen Orientierungen preisgeben noch leben, denn sie können entweder zensiert oder bestraft werden.
Jedes Jahr werden zahlreiche Kundgebungen organisiert, um auf die missachteten Rechte der Kabylen aufmerksam zu machen und über die Geschichte dieser Menschen zu berichten.

Zum Beispiel die Ermordung vieler kabylischer Persönlichkeiten, Matoub Lounes, Ali Mecili, Smail Yefsah, Kasdi Merbah… etc.
Der Terror in diesem Ganzen spielt auch eine wichtige Rolle und es ist nicht einfach eine Stellungnahme zu diesem Thema zu nehmen.
Das was den Menschen Angst einjagt, ist der Terror:

Der Staat terrorisiert seinen eigenen Bürger, in dem er sich in persönliche Angelegenheiten einmischt, wie z.B. das Fasten in dem er mit Gefängnisstrafen droht! So etwas ist schlimm, wenn man davon ausgehen kann, dass die moderne Welt vielmehr für die Menschheit anbietet: Freiheit des Glaubens Toleranz gegenüber Sprache, Nationalität, Rasse und Hautfarbe. Und was haben die Kabylen davon? Noch mehr Diskriminierung und Unterdrückung und in ihrem eigenen Land werden sie zum Opfer des Terrors und der Angst.
Zwei Kabylen müssen in den Knast, weil sie nicht fasten, das kann kein Mensch glauben!!!
Es wäre wünschenswert, dass sich die Muslime diesbezüglich ein Beispiel an Europa nehmen, wo der muslimischen Minderheit auch ihre geforderten Rechte zugesprochen werden.

In Tizi-Ouzou, drohte vielen Priestern die Ausweisung, weil der algerische Staat keine Sicherheit gewährleisten konnte. Vater John von der Kirche in Tizi-Ville wollte dieses schöne Studentendorf nicht verlassen. Er bekam jeden Tag Besuch von vielen verzweifelten Studenten, die ihm um Rat fragten, er wurde aber Widerwillen durch die algerischen Behörden abgeschoben, nur weil er einem anderen Glauben folgt.
In vielen anderen Beispielen, welche in diesem Zusammenhang stehen, werden auch andere Bürger verpflichtet das Land zu verlassen. Solch eine Tatsache bringt viele Kabylen auf die Idee, den eigenen Glauben sogar zu wechseln.
Es gibt keine Möglichkeit offiziell dem christlichen Glauben nachzukommen und so sind viele Mitbürger gezwungen, ihre katholischen oder evangelischen Rituale zu Hause auszuüben.

Diese ganze Anarchie, ist nicht durch Zufall entstanden, sie ist mittlerweile fein geplant. Das Ziel ist erreicht, in dem der Bürger durch solche Fragen abgelenkt wird. Da hat das Militär Zeit und Raum für sich, seine Korruption und Unterdrückung durchzuführen.
Die Kabylen sind die ewigen Kämpfer der Freiheit und der Demokratie und trotz der Armut und Umweltverschmutzung, sorgt die Politik für einen wichtigen Faktor im Leben eines Menschen.

Das heißt die Region wurde mit Vorsatz terrorisiert.
Der Wali von Tizi-Ouzou hat die Zerstörung der Kirche angeordnet. Warum? Weiß kein Mensch! Wir lesen in den Zeitungen in Köln zum Beispiel, dass man hier das größte Islamzentrum Deutschlands baut; es hat fünf Stockwerke und ist eine Islamschule dabei und ich sehe keine Toleranz von der islamischen Welt gegenüber der Christen, sondern noch mehr Diskriminierung.
Die Kabylei braucht mehr denn je eine Selbstbestimmung in Sachen Politik, Finanz, Justiz sowie Freiheit des Glaubens, Generell benötigt die Kabylei die Autonomie, um sie von diesen Menschen anderer Gesinnung zu befreien. Ferhat M’henni und seine Regierung wollen die Würde für die Kabylei zurückgewinnen.

Mit Sicherheit ist die Autonomie eine sehr wichtige Voraussetzung in diesem Zusammenhang, für die Entwicklung der kabylischen Wirtschaft.
Die Vorsätze sind sehr hoch und schwer zu realisieren, aber der Wille ist da.
Die Autonomie für die Kabylei investiert schon in zahlreichen Bereichen um Wohlstand und Freiheit des Glaubens in der Kabylei zu erreichen.
Das Urteil für die beiden Straftäter wurde am fünften Oktober verkündet und in der Öffentlichkeit mit viel Interesse verfolgt.
Die beiden „Täter“ sind mit einem „blauen Auge“ davongekommen. Sie müssen nicht ins Gefängnis. Die Frage ist nun, was sich die Regierung als nächste Schikane einfallen lässt.

Ghani Lamheiri

1 Kommentar

  1. Also doch zwei Jahre Haft für einen anderen Nicht-faster etwas 200 km südlich von der Haptstadt Algier, Diese Situation kommt um etwas ganz spezifisches zu beweisen nämlich, die Tatsache, dass der Staat den Bürger sogar auf offiziellen Ebenen terrorisiert, ich finde das schade, dass er keiner Kabyler ist ansonsten werden wir kabylen alles machen um ihn zu befreien, Sache die wir auch in der Vargangenheit gezeigt haben. die Stimmen werden nicht leiser nein sondern lauter, denn das ist gegen die Rechte des Menschen. ich selber glaube nicht das Menschen werden bestraft auf Grund ihrer Religion !!!
    Das kann auch eine Provokation sein den die algerische Regierung ist sehr bekannt dafür, immerhin wir leben auch in einem Ausnahmezustand seit 1992, das weiß jeder warum? Terror Dikatatur, Keine Menschenrechte, Freiheit des Wortes und des Glauben, die Würde des Menschen….
    Diese ganze Gulasch ist ein Kunstwerk des heutigen Algerien. Von vielen Anhängern ist heutzutage die Rede nicht mehr, die haben unser Land zu dieser chaotischen Situation gebracht, durch „Terror“ im wahren und übertragenen Sinn, um dieses Land zu zerstören, wir lassen das nicht zu, wir bekämpfen diese Menschen mit allen MItteln.
    Diese Personn die heute inhaftiert ist, soll freigelassen werden.
    wir kabylen sorgen dafür.

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