Befreiungsversuch der Geiseln in Gasförderanlage in Algerien gescheitert.

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Befreiungsversuch der Geiseln in Gasförderanlage in Algerien gescheitert.
Befreiungsversuch der Geiseln in Gasförderanlage in Algerien gescheitert.

Gestern am Mittwoch den 16. Januar 2013 in Amenas Algerien überfielen Terroristen Angestellte einer Gasproduktionsanlage. Der Terrorakt steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Militärinvention der Franzosen in Mali. Die Botschaft der Islamisten lautet ziemlich unmissverständlich: Verlasst Mali mit euren Truppen, denn wir haben euch in der Hand.

Auf den verschiedenen Gasfeldern der Firma in Algerien arbeiten etwa insgesamt 8000 Angestellte aus fünf Nationen: den USA, GB, Norwegen, Frankreich und Japan.Das Gasfeld wird vom britischen Konzern BP, der norwegischen Statoil zusammen mit einem algerischen Unternehmen, Sonatrach betrieben.

Die Islamisten hatten am Mittwoch früh morgens ein Erdgasfeld in Amenas im westlichen Algerien, nahe der Libyschen Grenze gestürmt und nach eigenen Angaben über 40 Ausländer und zahlreiche Algerier als Geiseln genommen. Beim Erstürmen wurden bereits ein Brite und ein Algerier getötet.
Die Islamisten wollen mit der Geiselnahme in Algerien offenbar ein Ende der Angriffe der Französischen Armee auf den Norden Malis erreichen – doch die Kämpfe gehen weiter.
Algerien hatte zuvor seinen Luftraum der französischen Luftwaffe für den Mali-Einsatz freigegeben.
Tamurt.info sprach mit einem 27. jährigen weiblichen Opfer aus Algier (Name der Redaktion bekannt), welche noch einmal mit dem Schrecken davongekommen ist.
Sie berichtet:
„Der Abtransport fing etwa um vier Uhr morgens an. Zwei Busse verließen das Gelände, wo die Angestellten leben (Base de vie) und fuhren in Richtung Flughafen. Der eine Bus transportierte uns, das algerische Personal, der andere die ausländischen Mitarbeiter unterschiedlicher Nationalitäten. Der erste Bus passierte ohne Probleme, der zweite wurde von vier Fahrzeugen begleitet. Jenes ist normal, da die ausländischen Arbeitnehmer besonderen Schutz genießen, weil es häufiger zu Kidnappings in der Region kommt. Er wurde attakiert von einer Gruppe, die in einem Geländewagen saß. Dies war sozusagen der erste Angriff der Terroristen.
Ein Polizist ließ sein Leben bei der Attacke, ein Ausländer wurde verletzt, abtransportiert und in einem Restaurant, welches sich auf dem Gelände der Basis befindet abgelegt. Der Inhaber des Restaurants, ein Amerikaner wurde verprügelt. Wir haben so eine Ahnung, dass sein Chauffeur, welcher für ihn arbeitet ein Komplize der Terroristen ist. Die Terroristen haben uns gefragt, wer von uns Algerier ist und sie haben mich und andere daraufhin gehen lassen. Die Ausländer, die unter uns waren, haben sie weiter als Geiseln behalten.
Mir fiel bei der Geiselnahme auf, dass es viele neue Fahrzeuge gab.
Ich dachte mir, dass sie die vielleicht benutzen wollten, um die ausländischen Geiseln an einen anderen Ort zu bringen.“

Aus verschieden Quellen geht hervor, dass die Entführer einen libyschen Akzent haben sollen.

Keine Verhandlungen mit den Geiselnehmern
Der algerische Innenminister Dahou Ould Kablia ließ im französischen Fernsehsender France 24 verlauten: „Es gibt für die Geiselnehmer keine andere Möglichkeit, als ihren Rückzug zu verhandeln. Wenn sie ihre Meinung nicht ändern, könnte das Geschehen eine andere Wendung nehmen.“ Notfalls würde die algerische Regierung also wohl auch versuchen, die Geiseln mit Gewalt zu befreien.
Jenes geschah nun auch so heute und das ohne weitere Vorankündigung oder Absprache seitens der algerischen Regierung mit den Regierungen der Länder, dessen Bürger entführt wurden, und so flogen sie einen Luft- und Bodenangriff auf die Gebäude, in der die Geiseln gefangen genommen wurden. Es gab viele Tote, die noch ungezählt sind. Bisher aber mindestens ein paar Duzend. Die Algerische Regierung geht häufiger so brachial zu. Nach dem Motto: reinschießen und hinterher die Kadaver zählen. Die Japanische Regierung forderte den sofortigen Stopp der Angriffe auf die Geiselnehmer. Bisher ist nicht klar, ob der Einsatz vorläufig beendet ist. Nach aussagen der algerischen staatliche Nachrichtenagentur APS soll dies der Fall sein. verschiedene Quellen berichten über unterschiedlich hohe Opferzahlen. Die Rede ist von 35 Opfern auf Seiten der Geiseln und 14 seitens der Entführer. Mehreren Geiseln soll vor dem algerischen Angriff noch die Flucht gelungen sein.

Wer steckt hinter diesem Terrorakt?
Viele staatskritische Algerier sind der Auffassung, dass der DRS, also der algerische Geheimdienst selbst hinter der Aktion stecken könnte. Der Grund dafür ist, dass die algerische Regierung Angst hat, dass man, wenn die Franzosen in Mali einmarschieren, möglicherweise den Tuareg ihre Forderungen nach einem eigenen Staat AZAWAD zugesteht. jenes würde bedeuten, dass alle anderen Berbergruppen wie die Kabylen in Algerien, die algerischen Tuareg, die marokkanischen Masiren, wie die Schlöh und die Riffkabylen um Norden Berber auch unahängig werden wollen oder zumindest verschärft Autonomie fordern.

Die Franzosen haben ebenfalls ein Interesse daran, dass der Malische Staat nicht in zwei Teile zerfällt, denn bei den eben genannten Folgen der Zersplitterung der umliegenden Länder, würde Frankreich seinen Machteinfluss auf weite Teile Afrikas verlieren und damit weniger Zugriff auf Ressourcen haben.

Uli Rohde – Tamurt.info

2 Kommentare

  1. „{Keine Verhandlungen mit den Geiselnehmern(Waffen Gespräche)“, nur bouteflika kann solche gefährliche Lage im begriff bekommen, der auch selbst für islamistisch Hintergrund Kämpfer war(haben Einverständnis gegen untereinander), er ist zu alt und nicht Verhandlung fähig geworden(nicht schnell reagieret), deswegen ist dieses Geiseldrama schief gelaufen mit einem traurig Bilanz an zahl des Opfers!}

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