Erstaunlicherweise hat die deutsche Öffentlichkeit keine Kenntnis über das aktuelle Geschehen in den Gefängnissen Algeriens genommen.
In den letzten Tagen kam die Nachricht über seriöse Online-Zeitungen, wie Tamurt oder El Watan, dass zwei Mozabiten, die Menschenrechtsvertreter Afari Baáouchi und Aissa Benschich im Gefängnis von Ghardaya gestorben sind.
Sie gehörten der Imazighen- Minderheit im Süd-Osten der Wüste Algeriens, der Sahara, an.
Das Volk der Mozabiten stellt eine Besonderheit in der religiösen Landschaft Algeriens dar. Sie heißen Ibaditen und folgen einer anderen Richtung als die Sunniten und die Schiiten.
Sie halten, wie das kabylische Volk in Nord-Algerien, trotz einer starken Politik der Arabisierung des panarabistischen Systems Algeriens, an ihrer Sprache und Identität fest.
Das algerische System, an der Macht seit 1962, folgt subtil einer Politik der Vernichtung aller imazighischen Völker.
In der letzten Zeit haben die Gendarmerie und die Polizei Algeriens eine arabische Minderheit, die Chambas, in der Mozabiten- Region mit Waffengewalt unterstützt. Sie haben zahlreiche Mozabiten getötet und deren Friedhöfe und Geschäftsläden teilweise zerstört.
Die Regierung in Algier hat, statt unparteiisch zu handeln, Mozabiten , die sich für Menschenrechte einsetzen, verhaftet.
Wir, der Verein der Deutsch-Kabylischen- Freundschaft e.V. meinen, daß die Menschenrechte grenzenlos sind, unabhängig von der Herkunft der Völker, von den regierenden Despoten und natürlich der religiösen Richtungen.
Wir bitten sie als wichtigste Menschenrechtsorganisation bei der algerischen Regierung zu diesen Vorgängen zu intervenieren und die Weltöffentlichkeit über diese Geschehnisse zu unterrichten.
Für die DKF e.V.
Ahsen Enderle-Ammour
Kontakt : dkfreundschaft@gmail.com