Wer war Matoub Lounès?

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KABYLEI (Tamurt) – 18 Jahre ist es her, dass der Tot eines Mannes die Herzen eines Volkes irreparabel gebrochen hat. Ein Mann, der zu Lebzeiten bereits Legende gewesen ist, der aber nach seinem Tod zur Ikone des masirischen und demokratischen Freiheitskampfes der Kabylei im Nord-Osten Algeriens aber eigentlich ganz Nord-Afrikas wurde.
Seine Lieder sind einfach, ohne Schnörkel, aber gerade deshalb treffen sie die Kabylen, ein 12 Millionen Volk, mitten ins Herz. Matoub Lounès war ein Mann, der niemals im algerischen Fernsehen auftreten durfte, aber auch sonst nicht in Algerien. Dennoch war er bekannter als alle anderen.
Am 24. September 1994 wurde er von einer bewaffneten Gruppe entführt. Doch die Entführer bekamen Angst, denn die ganze Kabylei mobilisierte sich um nach ihm zu suchen und hunderttausende, wenn nicht Millionen waren auf den Straßen und forderten seine Freiheit und so wurde er Tage später wieder freigelassen. Er selbst berichtet später, dass er sich schon tot gesehen hatte, erschossen oder die Kehle durchgeschnitten, doch dank der kabylischen Bevölkerung kam er wieder frei. 
Es war dann der 25. Juni 1998, keine vier Jahre später, als er dann endgültig den Tot finden sollte. Sein Wagen wie auch sein Körper von Kugeln durchsiebt. Kein Auto war weit und breit zu sehen. Die Straße abgesperrt. Niemand anders als der algerische Staat kann diesen ord nach Meinung der Kabylen verübt haben und die Gerüchteküche brodelt – seit 18 Jahren.

Der algerische Staat möchte diesen Tag nun zu einen offiziellen Tag für Algerien machen… wie bitte? Erst töten und dann huldigen? Diese Schmach können die Kabylen nur schwer ertragen, aber es ist die neue Strategie des algerischen Staates. 2001 wurden 127 Jugendliche bei Demonstrationen beim sog. Berberfrühling erschossen… befehlsmäßig… nun möchte der Staat ihnen Tribut zollen. Auch dieser Tag soll nun ein offizieller Gedenktag werden. Dabei sind die Verantwortlichen dieses regelrechten Massakers bis heute nicht zur Verantwortung gezogen worden. Die Liste ließe sich fortführen: Mouloud Mammeri, Tahar Djaout…

Zurück zu Matoub Lounès – sein Name ist Legende und seine Lieder werden immer noch in der stillen Hoffnung auf eine bessere und gerechtere Zukunft gesungen. Wir alle sollten ihn kennen, den Mann, der bis heute ganz Nordafrika mit seiner Musik, aber vor allem mit seinen demokratischen, humanistischen, universellen Werten vereint. Matoub Lounès kann ohne Übertreibung als der Nelson Mandela Nordafrikas tituliert werden, sein Volk ist weiterhin marginalisiert von den Folgen der immer noch andauernden Arabisierung und Islamisierung Nordafrikas.

Uli Rohde

2 Kommentare

  1. Nelson Mendela war ein Arschloch, hatte er nur für recht von schwarzen gegen Weiße Minorität in Sud Afrika gekämpft. Wenn wir die Heutige Afrika Kontinent Lage schauen(Nord, Sud, West, Ost) es ist von illegalen Diktatoren und Kriegsverbrecher beherrscht, keine einzige Land Demokratisch regiert ist!

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