Dank an die Germanistikstudenten in Casablanca

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Casablanca
Casablanca

Nun hatte Tamurt.info Redakteurin Uli Rohde die Gelegenheit die drei zu besuchen und ihnen als Dank für ihre Arbeit und zur Unterstützung ihres Studiums ein paar Lehrbücher überreicht, für die der Verein Deutsch-Kabylische-Freundschaft e.V. 100 Euro spendete.

Brahim: „Uns ist die Zusammenarbeit mit anderen masirischen Völkern sehr wichtig, weil wir letztendlich immer vor den gleichen Problemen stehen: Im gesamten Nordafrika, bis nach Libyen und noch weiter kämpfen die Berber um die Anerkennung ihrer Kultur und Sprache, die von der arabischen Sprache und Kultur immer weiter zwangsassimiliert wird. Und wenn wir uns zusammentun, dann hört man vielleicht jemand unsere Stimmen.“

Die drei Studenten haben sich entschlossen für Tamurt.info zu schreiben, weil es keine andere Zeitung im deutschsprachigen Raum gibt, die regelmäßig über diese Probleme berichtet.

Brahim war damals der erste, der sich Tamurt.info angeschlossen hat. Er hat sich immer gefreut, dass er mal etwas auf deutsch über die Berber lesen konnte, wie er heute sagt. Mit seinen damals 21 Jahren hat er sich gleich an den Herausgeber dieser Zeitung Lyazid Abid gewendet, der den Kontakt zur Deutschen Seite herstellte.

Viele Informationen, über die die drei bei tamurt.info schrieben, konnten wir in ganz Deutschland als erste publizieren, weil sie z.B. bei Demonstrationen vor Ort waren, Fotos ablieferten und Berichte aus dem nächstgelegenen Internetcafe überbrachten.
Rückblickend meint Brahim: „Das erste Treffen war für uns alle sehr aufregend denke ich. Ich meine, wir kannten uns ja irgendwie schon, aber dann haben wir uns getroffen und hier zusammen gearbeitet, Interviews geführt und das IRCAM (Institut Royal de la Culture AMazighe) besucht. Ich habe unsere deutschen Gäste dann eine Woche lang durch Marokko geführt, damit sie sich selbst ein Bild von der Situation machen konnten. Ich habe dabei natürlich auch viel über die deutsche Kultur erfahren. Das ist ja für einen Germanistikstudenten auch wichtig. Die Sprache allein reicht irgendwie nicht.“

Soufiane: „Für uns war der Besuch von tamurt.info sehr interessant. Es ist schön, wenn wir so eng zusammenarbeiten. Ich hoffe, dass ich in diesem Sommer nach Deutschland komme, um meine Sprache noch zu verbessern und ein wenig mehr Routine zu bekommen. Dann kann ich auch mein Schreiben noch besser einsetzen, um etwas für mein Volk zu tun. Man findet ja nicht gerade viel über uns Berber in der deutschsprachigen Presse“

Yassine: Lehrbücher sind hier sehr teuer und die Qualität ist wirklich nicht die beste. Die Bücher aus Deutschland sind schon etwas besonderes für uns. Für uns ist ein eigenes Wörterbuch viel wert. Hier haben wir nicht alle einen Computer und einen Internetzugang, dass man Vokabeln immer online nachschlagen kann.

Die drei bedanken sich herzlich beim DKF für die übergebenen Bücher.
Wir haben wirklich tiefe Einblicke in die unterschiedlichen Kulturen Marokkos bekommen. Es war ein sehr interessanter Aufenthalt. Wir haben engagierte Intellektuelle am IRCAM wie Ahmed Aasid und Mereyam Demnati, sowie den Diorektor des masirischen Filmfestivals „Issni N’Ourgh“ Rachid Bouksim getroffen. Hierzu erschienen auch Interviews bei Tamurt.info.
Und wir von tamurt.info hoffen auf weiterhin gewohnt gute Zusammenarbeit mit den dreien.

Uli Rohde

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