Das Recht der libyschen Masiren (Berber) auf Existenz

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LIBYEN (TAMURT) – Die Kabylei – eine Region in Algerien, sorgt sich um das Schicksal der Masiren in Libyen. Der Krieg zur Einflussnahme, den die UNO, die Großmächte, Ägypten, die Vereinigten arabischen Emirate, Saudi-Arabien und die Nachbarländer Libyens führen, und das völlige Chaos, das sie über das Land gebracht haben, ist ebenso gefährlich wie verabscheuungswürdig. Die Bündnisse zwischen diesen Ländern werden lediglich aus ideologischen und wirtschaftlichen Gründen geschlossen.
Anerkannt wird die Fraktion, die mehr Land-, Luft- oder Seeraum erobert. Keines dieser Länder prangert die kriminellen Methoden einiger Kriegsherren an oder kümmert sich um die zivilen Opfer. Nach Angaben von Human Rights Watch haben Kämpfer der libyschen arabischen Streitkräfte (FAAL) unter dem Kommando von Marschall Khalifa Haftar in Libyen Schnellhinrichtungen durchgeführt und Leichen geschändet. Dieser Marschall, der hauptsächlich von Russland, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Ägypten unterstützt wird, ist ein Kriegsverbrecher, der sich früher oder später vor dem Internationalen Strafgerichtshof für seine Verbrechen verantworten muss.
Für Millionen libyscher Masiren ist dies eine Geschichte, die sich vor ihren staunenden Augen wiederholt. Haftar versucht, alle Libyer einem panarabischen, von Koran, Scharia und Gewalt geprägtem Islam zu unterwerfen. Was erwartet die internationale Gemeinschaft von der gleichen Ideologie, die den Diktator Gaddafi geboren hat? Wir haben sogar gesehen, wie der deutsche Botschafter in Libyen unter dem Vorwand, mit allen Kriegsparteien zu sprechen, den Kriegsverbrecher Haftar besuchte. Für die deutsche Diplomatie sind die Millionen von Masiren in Libyen nur ein Hirngespinst. Sie ist sich jedoch bewusst, dass die Umsetzung eines dauerhaften Friedens von einem unparteiischen Umgang mit der Krise abhängt. Obwohl die Masiren die einzigen sind, die ein demokratisches, säkulares und einigendes Projekt für einen Ausweg aus der Krise vermitteln, sehen sie sich allein ihrem Schicksal gegenüber. In diesem schwierigen Moment ihrer Geschichte bekräftigt die URK ihre unerschütterliche Unterstützung für den Kampf ihres Brudervolkes. Das kabylische Volk begrüßt seine Tapferkeit, schätzt dieses brüderliche Volk sehr und ist solidarisch mit seinem Wunsch, in Würde zu leben, seine Sprache und Kultur in einer nicht feindlichen Umgebung voll zu entfalten und andernfalls einen eigenen Staat zu errichten.
Die internationale Gemeinschaft wird Zeuge unserer Versuche, uns vom islamistischen Faschismus und der panarabischen Vorherrschaft in Nordafrika zu befreien. Lange vor diesen Kämpfen der libyschen Masiren, im Jahr 761, wenige Jahre nach dem Sieg der arabischen Armeen über die masirische Armee, hatten die Masiren die Herrschaft der Abbasiden abgelehnt und das Königreich Tahert gegründet. Die erste Republik, die aus einem Dekolonisationskrieg hervorging, wurde 1921 von dem Masiren Abdelkrim im marokkanischen Rif errichtet, ebenso wie die Befreiung von Azawad 2012 durch die Tuareg, den Masiren der Wüste. Die hartnäckigen Forderungen nach Unabhängigkeit der Kabylei, des Rif und des Mzab und die wachsende Bedeutung dieser Forderungen auf lokaler Ebene und in der internationalen Auffassung sind ein gutes Vorzeichen für einen künftigen geopolitischen Umbruch in Nordafrika.
Die Masiren sind entschlossen, unabhängige, demokratische und legitime, masirische Staaten zu errichten. Kein Imperialismus kann dem Zeichen der Zeit standhalten. Afrika wird bald seinen nördlichen Teil zurückgewinnen. Die Unabhängigkeitsforderungen der Masiren, Kurden, Katalanen usw. sind allesamt brennende Fragen, die die internationale Gemeinschaft ohne Zeitverlust angehen muss. Der zweite Akt der Entkolonialisierung muss eröffnet werden. Die Akten liegen seit langem in den Schubladen der UN-Büros.
Das Überleben der Institution der Vereinten Nationen, die Würde der Völker und die Stabilität der internationalen Beziehungen stehen auf dem Spiel. Sie ist auch ein Garant für den Frieden und das Ende politischer Irrtümer und Fehlentscheidungen bezüglich der Afrikaner, die vor Elend und Gewalt fliehen. Europa könnte sich und den Afrikanern, mit einer verantwortungsbewussten Politik, die Migrationsströme aus Afrika ersparen.
Lyazid Abid, Sprecher der Union für die Kabylische Republik (URK)

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