Nach Beendigung meines Arbeitslebens in Deutschland und dem Beginn des Ruhestandes, stand für mich fest, dass ich mich selbst noch lange nicht zur „Ruhe“ begeben wollte.
Mein Anliegen war es in meiner Heimatregion, in der Kabylei etwas zu bewirken und dort vor Ort helfend zu unterstützen. Zumal bei unseren regelmäßigen Familienbesuchen die Verschlechterungen in unserer Heimat von Jahr zu Jahr immer mehr zum Vorschein traten.
Unübersehbar ist die Umweltzerstörung, die von Jahr zu Jahr immer extremer fortschreitet. Das Schulsystem ist rückständig. Ein soziales Leben existiert so gut wie gar nicht, mit dem Ergebnis, das in den Köpfen vieler junger Menschen nur eine einzige Idee gedeiht „wie kann man dieses Land verlassen„.
Die Aussage, „Schule und Beruf lernen oder Uni besuchen endet in Arbeitslosigkeit“, entspricht der Realität.
Ahmed Amrioui bei seiner neuen Lieblingsbeschäftigung: anderen etwas mit auf den Weg geben.
Eine baufällige Garage in meinen Heimatdorf wurde mit eigenen finanziellen Mitteln hergerichtet, um den Kindern der Umgebung einen Ort „Axxam n Tmusni“ anzubieten, an dem sie außerhalb der Schule ihr Wissen erweitern können.
Sie sollten die Möglichkeit bekommen Dinge zu erlernen, die ihnen die Schule leider nicht bietet. Mittlerweile finden sich auch immer mehr interessierte Erwachsene ein, die lernen möchten.
Es werden Schwerpunktthemen im „ Axxam n Tmusni“ angeboten.
Generell soll die Muttersprache Kabylisch gelehrt werden, daneben
Nachhilfe in Fremdsprachen Deutsch, Französisch und Englisch. Allgemeinwissen soll vermittelt werden, und Interesse an Handfertigkeiten geweckt werden.
Das Haus soll auch als Treffpunkt dienen, hauptsächlich für Kinder, aber auch für Jugendliche und Erwachsene.
Feiern, spielen, musizieren, usw. … sind auch Bestandteile des Programms.
Heute, drei Jahre später, auch wenn es noch vieles zu verbessern und zu investieren gibt, wie gutes Lehrpersonal, Lehrmittel sowie am Gebäude im Innen- und Außenbereich, kann man von einem Anfangserfolg sprechen.
Die Kinder aber auch die Erwachsenen des Dorfes und Umgebung haben dieses Projekt sehr gut angenommen.
Wie auch in der Internetseite erwähnt, ist es mein Anliegen meine kabylischen Landsleute im In- und Ausland dazu anzuregen, ebenfalls in ihren Heimatdörfern ähnliche Projekte entsprechend ihren Möglichkeiten zu initiieren.
Wer mehr erfahren möchte, kann sich auf unserer Internetseite
Anregungen, Kommentare selbstverständlich aber auch Kritiken sind sehr willkommen.
Spenden natürlich auch. (Anm. d. Redaktion)
Ahmed Amrioui für Tamurt.info
Tanmirt ik a Dda Hmed!
Ich hoffe ,dass mehr und mehr Kabylen solche Projekte initiieren werden.
Madjid nat Yidir
Super und bravo !
Wir müsssen uns das nächste Mal Treffen: gerne biete ich meine Hilfe an. Kurse? Litterarisches Treffen? Debate??? Und die Kinder kommen zu der Bibliothek in Tirmitine!!! Gruss.
Dieses Projekt konnte ich dieses Jahr persönlich kennen lernen. Die Idee, so eine Begegnungsstätte für Groß und Klein zu schaffen ist gelungen.
Jeden Tag kommen Kinder nach der Schule um zu malen, basteln, stricken, tanzen, musizieren. Die Freude und Begeisterung ist sehr groß.
Danke Herrn Amrioui für sein großes Engagement.