Ihnen war es egal, dass es kalt war und es war ihnen auch egal, dass die eigentliche Demo bereits am Mittag stattgefunden hatte, da im Internet unterschiedliche Zeiten für die Demonstrationen in der ganzen Welt gegen das iranische Regime und seine grausame Willkür angegeben wurden.
Über die Kabylei oder „Tamurt,“ wie die Kabylen ihre Heimat nennen, ist in Deutschland nur sehr wenig bekannt. Umso aufregender war es für mich, in diesem Frühling die Chance zu erhalten diese Region, ihre Kultur, ihre Geschichte und vor allem ihre Menschen persönlich kennen lernen zu dürfen.
BERLIN (Tamurt) - Heute, zwanzig Jahre später, ist die Demokratie in Algerien immer noch nicht an der Tagesordnung.
Und nicht nur das, die Gesellschaft ist dem islamischen Fundamentalismus ausgeliefert.
Diesen benutzen die Machthaber, um die demokratische Bewegung und das Bestreben der Bevölkerung nach mehr sozialer Gerechtigkeit und nach Meinungsfreiheit zu bekämpfen.
Vorurteile gegen Menschen, Menschengruppen oder Religionen sind leider keine Seltenheit. Auch nicht im Aufgeklärten Deutschland. Wie Menschen täglich damit konfrontiert sind und wie sie damit umgehen, lesen Sie bei Tamurt.info.
Die Tamurt.info-Redakteurin Veronika Lichtermann erzählt von Ihrem Alltag und von Vorurteilen, die sie selbst einmal hatte.
Auch wenn es uns scheinbar wenig angeht, dass in Marokko die Lage der Menschenrechte schlecht ist, und mit Füßen getreten wird, sollten wir nicht einfach so wegsehen. Der Soziologe Mohmad Arkoune weist in seiner Schrift "Wo liegt Islamische Vernunft?“ darauf hin, dass die Divergenzen und die Demokratie Prinzipien jeder Zivilisation sind.
In der Kabylei reagieren die Menschen auf Befehle oder Ratschläge sehr rebellisch. Der Ratgeber wird in der Regel als Besserwisser, de facto als Machthaber angesehen.
Der Gerichtssaal war voll, vor dem Gerichtsgebäude wurde eine Kundgebung unter dem Blick der Sicherheitskräfte in großer Zahl mobilisiert. In einer Baustelle wurden Hocine Hocini 47 und Salem Fellak 34 während der Mittagspause verhaftet weil sie im Fastenmonat gegessen haben. Die zwei Mitarbeiter wurden zur nächsten Polizeidienstelle gebracht: wegen Nicht-Fastens.
Die Antwort der zwei beiden war, dass sie selbst Christen seien.
Meine Versuche, die Tage hier festzuhalten, so, dass ich sie mit anderen teilen kann, sind kläglich gescheitert – zu vielfältig sind die Eindrücke, die Gespräche und Ereignisse eines Tages. Deshalb habe ich beschlossen Postkarten zu schreiben: Grüße aus der Kabylei, Bejaia.
Wir schreiben das Jahr 1945 und wir befinden und in Frankreich. Frankreich; da kommen einem sofort so edle Grundwerte wie Liberté, égalité et fraternité’ (Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit) in den Sinn; bis heute(!) sind sie das edle ‚Motto’ und Leitmotiv der französischen Republik. Uns beschäftigt hier die Frage, wie es zu erklären ist, dass ein Staat, dessen fundamentalen Werte seinem Selbstverständnis nach, die der Demokratie, der Gleichheit und der Freiheit sind, zur selben Zeit im Namen dieser Werte Menschen kolonialisiert, foltert und ermordet?